Vereins-Chronik
Einige Familienväter fanden sich im Jahre 1928 zusammen, um einen Kleingärtnerverein zu gründen. In der Zeit der Arbeitslosigkeit und wirtschaftlicher Not war es das Bestreben vieler Menschen ein Fleckchen Erde bearbeiten zu können. Nach langem Hin und Her erhielt der Verein von der Stadt Neuss zwei Morgen Wiesengelände mit der Bedingung, dieses Gelände urbar zu machen. Es befand sich gegenüber unserem heutigen Hauptgelände in der Nähe des Jröne Meerke und direkt am Nordkanal, wodurch der Name Kleingärtnerverein Nordkanal entstand.
Es entstand eine mustergültige Kleingartenanlage.
Die Zahl der Mitglieder stieg ständig, so dass der damalige Vorstand erneut mit der Stadtverwaltung in Verhandlungen trat, um weiteres Gelände zu erwerben. Der Verein gewann zeitweise Gelände dazu, das aber in den späteren Jahren immer wieder gekündigt wurde, z. B. in den Jahren 1934/35 für eine Flakstellung.
Kurz vor dem zweiten Weltkrieg war um die Stadt Neuss ein Grüngürtel geplant, worin der Kleingärtnerverein Nordkanal einbezogen werden sollte. Ein größeres Gelände erhielt der Verein an der Morgensternsheide, welches direkt als Dauergelände festgelegt wurde.
Nach dem Kriege konnte das Hauptgelände noch zweimal erweitert werden, so dass es jetzt 46 Gärten umfasst. Die Nebenanlagen bestehen aus 22 Gärten in der Morgensternsheide und 8 Gärten in der Langen Hecke.
Soziale Funktion von Kleingärten
- Der Allgemeinheit bieten die Kleingärten eine bessere Lebensqualität in den Städten durch Lärmverringerung, Staubbindung, Durchgrünung, Auflockerung der Bebauung, Biotop- und Artenschutz, Lebensraumvernetzung und klimatische Auswirkungen.
- Familien bieten die Kleingärten eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung; eine gärtnerische Betätigung und das preiswerte Züchten von gesundem Gemüse; das persönliche Erlebnis vom Säen, Wachsen, Gedeihen und Ernten von gesundem Gemüse; ein Gegengewicht zum Leben in Betonburgen und auf Asphaltflächen; Förderung von harmonischen zwischenmenschlichen Beziehungen; einen direkten Kontakt mit der Natur,denn die Kinder sind unsere Zukunft.
- Kindern und Jugendlichen bieten die Kleingärten Ausgleich für die oft fehlenden Spielplätze; ein Spiel- und Kommunikationsfeld; Erlebnisräume in der Natur und Wahrnehmung ihrer natürliche Zusammenhänge.
- Berufstätigen bieten die Kleingärten eine Entspannung vom Arbeitsstress durch gesunde Betätigung; eine ideale Alternative zum Arbeitsalltag.
- Arbeitslosen bieten die Kleingärten das Gefühl, gebraucht zu werden und noch dazu zugehören; ein Mittel den Müßiggang zu vermeiden; ein Zuschuss an frischem Gemüse zu einem Minimalpreis.
- Immigranten bieten die Kleingärten eine Möglichkeit Kontakte zu knüpfen und sich besser im Aufnahmeland zu integrieren.
- Behinderten bieten die Kleingärten einen Ort an dem er am Vereinsleben teilnimmt, Kontakte knüpft und so der Isolierung entgeht; das Erleben vom Säen und Pflanzen, vom Wachsen, Gedeihen und Ernten.
- Senioren bieten die Kleingärten einen Ort des Gesprächs und der Ruhe durch die Zusammenführung von Menschen mit gleichen Interessen; über Jahre gewachsene Kontakte; individuelle Selbstverwirklichung und Beschäftigung im 3. Lebensabschnitt im eigenen Garten.